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Migräne (Kopfschmerzen)

Definition

Die Reizung der Gehirnhaut durch Erregung von schmerzleitenden Nervenfasern wird als Ursache der Migräne angesehen. Botenstoffen erhöhen die Empfindlichkeit von Nervenzellen, die Signale von der Nackenmuskulatur, der Kopfhaut und des Gesichtes aufnehmen. Dadurch erklärt sich auch die häufige Verbindung von Nackenschmerzen und Migräne. Eine Vererbung der Migräne ist möglich.

Häufigkeit

Migräne ist eine häufige Erkrankung. 5-20% der Bevölkerung leiden unter Migräne, wobei Frauen etwa viermal häufiger davon betroffen sind. Oft gibt es eine Migräneerkrankung in der Familie (bis zu 70%). Meist tritt die Migräne im 20.-30. Lebensjahr zum ersten Mal auf.

Symptome

Die Migräne tritt häufig auf einer Seite des Kopfes auf und hält für 4 bis 72 Stunden an. Der Schmerzart wird in der Regel als pulsierend und pochend beschrieben. Typisch für die Migräneattacke ist das Auftreten von Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit sowie auch Geruchsempfindlichkeit.

Eine Sonderform der Migräne ist die Migräne mit sogenannten Aura-Symptomen vor Beginn der Kopfschmerzen. Diese Vorboten, die Auren, können in Form von Sehstörungen wie Augenflimmern und Gesichtsfeldausfällen auftreten, aber auch in Gestalt von Lichtblitzen, Sensibilitätsstörungen, Wortfindungsstörungen und sogar von Lähmungen einzelner Körperteile. Wichtig für den Betroffenen ist es zu wissen, dass diese Symptome nicht das Kennzeichen einer gefährlichen Erkrankung, sondern nur Vorboten einer Migräneattacke sind.

In der Regel begleitet die Migräneerkrankung den Patienten ein Leben lang.

Therapie

Die Therapie der Migräne unterscheidet zwischen der Behandlung der Symptome (Attackenkupierung) und der Vorbeugung von gehäuft auftretenden Migräneattacken (Prophylaxe).

Attackenkupierung

Die Migräneattacken kann mit Schmerzmitteln wie Aspirin, Paracetamol, Naproxen und Metamizol in Kombination mit Medikamenten gegen Übelkeit behandelt werden.

Bei ausgeprägten Nebenwirkungen oder nicht ausreichender Wirksamkeit stehen spezielle Migränemedikamente „Triptane“ zur Verfügung.

Prophylaxe

Bei gehäuftem Auftreten von Migräneattacken und hoher Schmerzintensität kann eine vorbeugende Behandlung sinnvoll sein. Ziel der Behandlung ist es, die Attackenfrequenz und die Schmerzintensität deutlich zu reduzieren. An Prophylaktika stehen u.a. ß-Blocker, Flunarizin, ggf. Valproinsäure und Amitryptilin sowie Topiramat zur Verfügung. Welches Mittel für Sie geeignet ist, entscheiden u.a. Vorerkrankungen und gewünschte oder nicht gewünschte Nebenwirkungen (Schlafen, Appetit, etc.).

Weitere Therapieverfahren

Vor allen medikamentösen Verfahren stehen die grundsätzlichen Verhaltensregeln bei Migräne wie regelmäßiger Schlaf, regelmäßiges Essen, regelmäßiges Trinken und regelmäßiger Ausdauersport (mindestens 3x pro Woche für 30 Minuten oder mehr).

Auch Entspannungsübungen (z.B. Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson) kann den Verlauf einer Migräne positiv beeinflussen. Auch Biofeedback, eine gezielte und bewußte Form der Muskelentspannung, kann bei Kopfschmerzen eine positiven Schmerzverlauf erreichen und Verspannung mindern.

In besonders schweren Fällen der Migräne (chronische Migräne) bieten wir zudem die Möglichkeit der Behandlung mit muskelentspannenden Medikamenten (Botox).